Anfang Oktober war es wieder soweit und 16 Naturfreunde haben sich auf Kulturfahrt begeben. Ziel: Campodunum – heute bekannt als Kempten. Sie ist die älteste erwähnte Stadt Deutschlands, genau gesagt 18 n.Chr. - vor Urzeiten war das Stadtgebiet eine Keltensiedlung, schließlich ließen sich die Römer dort nieder und gründeten ihr Campodunum. Das wollten wir uns doch ansehen.
Wie immer starteten wir gegen 6:00 Uhr in Wolfratshausen.
In Kempten angekommen tauchten wir gleich in die Geschichte der zweigeteilten Stadt ein: Der Reichsstadt und Stiftsstadt.
Höhepunkt war die Führung durch die Prunkräume der Residenz der Fürstäbte. Mir fällt kein anderes Wort ein - einfach nur prunkvoll.
Zur Residenz gehört die St. Lorenz Kirche (der hl. Lorenz ist den Katholiken besser bekannt als Laurentius). Auch St. Lorenz bietet eine Besonderheit: 1969 verlieh Papst Paul VI. der Kemptener Pfarrkirche den Ehrentitel Basilica minor. Eine echte Auszeichnung.
Dann war erstmal Pause für Tag 1, den wir im Gasthof zum Stift ausklingen ließen. Im Hotel gab´s dann doch noch einen Absacker, aber danach war wirklich Schluss.
Nachdem der Samstag etwas zapfig war, zeigt sich am Sonntag die Sonne. Damit genossen wir unseren Abstecher ins Mittelalter noch mehr. Es ging um Gerichtsbarkeit und sonstige Auflagen für das alltägliche Leben. In Erinnerung an den „Brotträger“ gab´s für uns eine Breze und Bier, sonst hätte man die Breze ja auch nicht schlucken können.
Weiter ging´s zum St. Mang-Platz, wo es zum Schauraum der Erasmukapelle geht, hier gibt es auch ein Beinhaus. Diese Knochen stammen vom vergessenen Friedhof unter dem St. Mang-Platz, die bei der Umgestaltung des Platzes zutage gefördert wurden. Nun haben sie im Beinhaus wirklich letzte Ruhe gefunden haben.
Zu guter Letzt ging es, nach einem zünftigen Mittagessen, auf Zeitreise ins alte Römerlager Campodunum. Historische Figuren stellten Szenen aus der damaligen Zeit dar oder erläuterten Gebräuche der Römer.
Nach so vielen Eindrücken ging es heimwärts - ohne Zugverspätung. Puh!!!
Brunhild N.
Zur Gründung der Kinder- und Jugendgruppe „Kidz“ erhielten die NaturFreunde Wolfratshausen Unterstützung in Form von zwei Kinderkajaksets.
Die Ausrüstung wurde von der Firma Frankenberger GmbH und der Hausärztlichen Gemeinschaftspraxis H. Müller & Dr. A. Klement gesponsert.
Die Boote sind bereits im Einsatz!
Marcus D.
Bei wunderbar herbstlichem Wetter traf sich die Kidz Gruppe am 19.10.24 zur ersten Kulturveranstaltung in Begleitung von Brunhild Nelles, Spartenleiterin Kultur&Natur.
Fünf Kinder und drei Erwachsene folgten dem von der Stadt Wolfratshausen eingerichteten Kinderflößerpfad.
Beginnend an der Loisachhalle arbeiteten wir uns entlang der lebendig gestalteten Informationstafeln vor und konnten ein um die andere Frage der Rallye richtig beantworten. Bei Sonnenschein wanderten wir durch den bunten Bergwald zur Floßlände in Weidach und klingelten zur Beantwortung der letzten beiden Fragen spontan beim Wolfratshauser Urgestein und Flößermeister Josef Seitner. Engagiert erklärte er uns sein Handwerk und begleitete uns kurzerhand mit ins Heimatmuseum zur Flößereiausstellung, welche er maßgeblich mitgestaltet hat und ließ uns mit in die Geschichte eintauchen.
Herzlichen Dank an dieser Stelle und an Brunhild für die Organisation und Begleitung!
Es war ein gelungener Auftakt!
Anita K.
Ganz nach dem Motto: „Unsere Heimat kennenlernen“ haben die Naturfreunde in diesem Jahr ihre Kulturfahrt nach Freising gemacht – aus einem ganz besonderen Anlass: Freising feiert heuer sein 1300-jähriges Jubiläum als Bischofssitz.
Zu Anfang unseres Besuchs in Freising gab´s eine historische Stadtführung, bei der wir einen Einblick in die Geschichte der damaligen Zeit bekamen. Welche weltlichen und geistlichen Herrscher wie herrschten und dann natürlich die Geschichte vom Heiligen Korbinian, der im Jahr 724 nach Freising gesandt wurde, um hier einen Bischofssitz zu gründen. Allseits bekannt ist die Legende vom Heiligen Korbinian, nach der er auf seiner Pilgerreise nach Rom den Bären zähmt, der sein Lasttier getötet hat und schließlich ihm selbst sein Gepäck auflädt. Zum Dank lässt er ihn aber nach der Ankunft in Rom frei. Der Bär ist noch heute im Freisinger Wappens.
Anschließend hat uns der Weg direkt in die Landesausstellung „Tassilo, Korbinian und der Bär" im Diözesanmuseum geführt. Auch hier haben wir hoch interessante, unbekannte Einblicke in die Zeit des frühen Mittelalters vermittelt bekommen.
Nach soviel Input war dann aber eine gemütliche Mittagspause fällig, bevor wir uns in die fantastische Lichtinstallation von James Turrell begaben. Turrell gelingt hier der vollständige Verlust der Tiefenwahrnehmung. Die Grenzen von Zeit und Raum lösen sich scheinbar auf. Hat funktioniert, schon allein beim Hineingehen war einem leicht schummerig. Dadurch möchte Turrell zu inneren Perspektiven und meditativen Situationen führen.
Was wäre ein Besuch in Freising ohne den Dom? Natürlich haben wir auch den Schrein des Heiligen Korbinian in der Krypta des Doms besucht und die berühmte Bestiensäule bestaunt.
Am Ende unseres Programms stand die Führung durch das Alte Gefängnis. Hier wurden uns die dunklen Seiten des späteren Mittelalters bis in die Neuzeit verdeutlicht. Diese Epoche war unter anderem auch durch die Hexenverfolgungen geprägt. In diesem Gefängnis wurden die sogenannten „Zauberbuben“, Knaben zwischen 10 und 15 Jahren, der Zauberei bezichtigt und tatsächlich verurteilt und getötet. Die einzige Gnade war, dass man sie vor dem Verbrennen köpfte….
Damit war der kulturelle Teil beendet. Die einen zog es in ein uriges Café, die anderen machten einen Stadtbummel.
Ihren Abschluss fand unsere Kulturfahrt wie immer bei einer gemütlichen Einkehr. Gegen 20:00 traten wir dann unsere Heimreise an. Auf jeden Fall wissen wir jetzt einiges mehr über die älteste Stadt Bayerns und ihren Stadtpatron.
Brunhild N.
Mittlerweile ist eine kleine Feier zu den Sonnenwenden bei den Naturfreunden Wolfratshausen schon zur Tradition geworden. So trafen sich am 21. Juni, rund 20 Naturfreunde in der Hütte am Badweiher, um den langersehnten Sommer zu begrüßen. Zwar war auch dieser Abend zur Sommersonnenwende verregnet, das vierte Jahr in Folge, aber das tat der guten Stimmung in der Hütte keinen Abbruch, wir hatten trotzdem unseren Spaß.
Bei Einbruch der Dunkelheit wandten wir uns dann dem Brauchtum um die Sommersonnenwende zu. Zunächst hörten wir die Geschichte von „Baldurs Tod“. Baldur, der Gott der Sonne, stirbt am Höhepunkt seines Lebens, so wie auch die Sonne an Kraft verliert, sobald sie ihren Höchststand erreicht hat. Danach folgte das Feuerritual, was leider etwas klein ausfiel, da es mal wieder regnete. Dem Wetter zum Trotz ging es in der Hütte jedoch fröhlich weiter – ganz nach der Devise: Was ein echter Naturfreund ist, dem ist das Wetter wurscht. Wo kämen wir denn auch sonst hin? Nirgends….
Brunhild N.