Ich hoffe es hat allen gefallen obwohl:
-sich die Sonne nicht an den Wetterbericht gehalten hat und sich anfangs nur selten zeigte, erst am letzten Tag strahlende Sonne. Dafür aber auch nur ein ganz kurzer Regenschauer.
-das Kulturprogramm in dem früheren Bauernland kleiner ausfiel. Es waren nicht so viele Kirchen zu besuchen, einige kleine Schlösser zeigten sich abweisend, dafür aber nette Städtchen mit gemütlichen Gasthöfen und guter, preiswerter Küche. Von jedem und überall wurden wir freundlich begrüßt, selbst von den viel zu vielen Gartenzwergen. Niederbayern eben.
-die Berge ungewohnt niedrig, dafür aber mit dem Rad gut zu bezwingen waren. Sattes fruchtbares Ackerland mit großen Feldern von Sellerie, Kartoffeln, Kohlrabi (schmeckten auch direkt vom Feld) und natürlich Mais, dem gerade Vollernter zu Leibe rückten.
-die Vils, und der renaturierte Vilskanal sich in dem schönen Tal gerne versteckt haben, Reiher und Störche waren deshalb fast nur bei Vilsbiburg zu sehen
-es auch manchmal in der Gemeinschaft etwas grummelte. Mal ein bisschen zwischenmenschliches, mal Uneinigkeit über die Strecke welche nicht immer der bescheidenen Beschilderung entsprach. Aber dank gutem Willen blieb die sehr gute Stimmung immer erhalten.

Also jetzt der Reihe nach.
Los ging es für die 9 Naturfreunde, davon ein Gast und einschließlich dem Dackel „Wudi" am 1. Tag mit einer kleinen Stadtbesichtigung in der Altstadt von Landshut. Mit den alten Hausfassaden ein richtiges und lebendiges Mittelalter Kleinod. Nach einem kleinen Imbiss schwangen wir uns dann mittags aufs Rad und bezwangen mal freiwillig, mal unfreiwillig eine Reihe von Hügel / Bergen bis wir vom Isartal an die kleine Vils gelangten. Im Vorbeiradeln waren verschiedene Reiher und Störche sehen. Besichtigungsstop und Kaffeepause dann mitten auf dem Vilsbiburger Markt bei dem gewaltigen Torturm. Weiter im Vilstal entlang und vorbei an einigen Mühlen nach Gerzen, unserem Quartier im Gasthof Köck. Abends waren wir dort dann  die halbe Zuhörerschaft bei Vogelmayer, einem politischen Kabarettisten, welcher uns eingeladen hatte. Das gute Abendessen und unsere langsam aufkommende Müdigkeit kämpften gegen das Mitdenken bei den sehr schnell vorgetragenen Texten.
Am 2. Tag dann erst eine Runde an Schloss und Hotel Gerzen vorbei und weiter im Vilstal bis das Schloss Poxau über uns lag. Unsere Bergfahrt dorthin wurde mit einer schöner Aussicht auf das Tal und den Vilstalstausee belohnt. Das Schloss, welches für verschiedenste Seminare genutzt wird und Gaststätte waren geschlossen.
Auf dem Reisbacher Markt, in der Nähe eines mächtigen zinnenbewehrten Kirchturms, stärkten wir uns mit einer Runde Apfelstrudel und Eis, bevor wir zu unserem nächsten Quartier, der früheren Brauerei in Exing aufbrachen. Ein vorabendlicher Spaziergang an der Vils und fruchtbaren Feldern entlang, dauerte wegen fehlender Brücken dann etwas länger als geplant.
Der 3. Tag führte dann weiter durch kleine Orte wie Eichendorf, Frontenhausen zu Kloster Aldersbach mit einer sehr großen Marienkirche, welche der bekannte Meister Asam gestaltet hat. Fast zuviel an Stuck für heutigen Geschmack. Das Kloster und die selbstverständlich dazugehörige Brauerei werden gerade aufwändig restauriert. Nach einem Imbiss beim Mayerhofer ging es dann vor der Mündung der Vils in die Donau durch eine der schönsten Teilstrecken des Vilstals. Leider hing gerade bei unserer Durchfahrt eine große schwarze Wolke darüber und brachte uns einen, glücklicherweise kurzen Regenschauer, bevor wir mitten in der Altstadt von Vilshofen im Wolferstetter Bräu ankamen. Logischerweise gleich Besichtigung der sehr schönen Altstadt und der vorbeifließenden Donau.
Donauaufwärts und meist am Donaudeich entlang ging es dann bei zunehmend schönem Wetter am 4.Tag weiter.  Weidenbäume verdeckten manchmal vorbeischiebende Schiffe auf dem letzten Teilstück der relativ naturbelassenen Donau. Ein Abstecher nach Osterhofen /Altenmarkt zur sehr schönen Asam Basilika unterbrach die Tour. Weiter und mit der Fähre ging es dann über die Donau ins Benediktinerkloster Niederalteich. Frisch gestärkt im sonnigen Biergarten des Klosterhofs radelten wir dann die letzte Strecke am Mündungsgebiet der Isar vorbei und in das schöne Plattling. Nachdem wir den Fahrscheinautomaten von unserem Wunsch überzeugen konnten und die Menschenschlange hinter uns sichtlich aufatmete, ergaben wir uns der Deutschen Bahn und fuhren zurück nach Landshut und von dort dann zurück nach Hause.
Geschafft haben wir in den 4 Tagen in relativ gemütlicher Fahrt ca. 180 km bei etwa 1000 Hm die wir allerdings nicht nur hinauf, sondern auch meist wieder heruntergeradelt sind.
Dank hier auch nochmals unseren Schleppern welche nicht nur Wudi sondern im Hänger auch unser Gepäck von Quartier zu Quartier befördert haben und wir so erleichtert radeln konnten.
Großes Bauernland mit dem Vilstal, netten Dörfern, Städtchen und Gasthöfen und freundlichen Menschen. Echt Niederbayern halt. Mir hat es gefallen. Trotzdem.

Günter St.