11.10.2020 Bergwanderung zum Kofel, 1342 m, Ammergauer Alpen

Nach einem Corona- und Regengebeutelten Sommer stellte sich auch für diese Tour die bange Frage, kann die geplante Bergtour stattfinden oder fällt sie, wie so viele, im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Also warfen die, unter starkem Bergtouren-Entzug leidenden, Naturfreunde seit Donnerstag immer wieder einen zaghaften Blick auf ihre Wetter-Apps. Was sie da zu sehen bekamen schwankte zwischen Regenwahrscheinlichkeit 90%, 80% und 25%. Gott sei Dank hatte die Tourenleiterin Hildegard die Wetter-App, die nur 25% anzeigte und damit war die Entscheidung gefallen – die Tour findet statt. Ziel: der Kofel in den Ammergauer Alpen – ca. 600 Hm.
So machten sich am Sonntag um 8.00 Uhr fünf wettertrotzende Wolfratshauser Naturfreunde auf den Weg Richtung Oberammergau. Unterwegs, in Oberau, wurde Hildegard mit ihrem „Bergleiter-Lehrling“ (Enkelin Emilie, 12) aufgegabelt, somit waren wir sieben an der Zahl, die alle Vorhersagen irgendwelcher Wetter-Apps in den Wind geschlagen hatten. Andere offensichtlich nicht, denn sowohl die Straßen als auch der Parkplatz in Oberammergau (beim Friedhof) waren so gut wie leer. Sollte uns recht sein. Zwar war es etwas kühl und neblig, aber trocken – und darauf kam es an.
Wenn man den Kofel so von unten betrachtet, wirkt er auf den ersten Blick recht beeindruckend. Der Wanderweg stellt sich dann aber als ein idyllischer Weg heraus, der über wunderschöne Naturwege führt und leicht und angenehm zu gehen ist. Erst die letzten Meter stellen eine kleine Herausforderung dar, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Mit Drahtseil versicherte Kletterstellen führen schließlich zum eindrucksvollen Holzkreuz auf dem felsigen Gipfel des Kofel. Fünf von uns machten sich an den Aufstieg und genossen einen herrlichen Ausblick gen Westen, der Rest war leider immer noch hinter einem Nebelschleier verborgen.
Nach einer guten halben Stunde waren wir wieder bei den zwei Wartenden angelangt und gingen nun einen gemütlichen Rundweg zur Hütte am Alpine Coaster, um eine kleine Mittagspause einzulegen.
Beim Abstieg erwies sich unser „Lehrling“ als äußerst findig. Emilie entdeckte wunderbare Abkürzungen, die uns langweilige Strecken auf der Forststraße ersparten. Unten beim Auto angekommen waren wir heilfroh, uns nicht auf die Technik verlassen zu haben. Trotz Kälte gab es dann noch ein Eis vom Paradiso in Oberammergau, bevor es zurück nach Wolfratshausen ging.
Es war ein wunderschöner Wandertag mit Nebel, etwas Kälte, aber keinem Tropfen Regen.

Brunhild N.